Reparatur nicht vorgesehen? - Nicht mit uns!

Es kamen zwei Hochtöner aus einer der Kultboxen der späten 70er Jahre - die bekannten Grundig Audiorama Kugellautsprecher - zur Reparatur zu uns.

Die vorläufige Diagnose lautete: Schwingspulenschaden durch Überlastung, der häufigste Ausfallgrund bei Hochtönern. Der andere wurde als Messmuster mitgeschickt.

Hochtonkalotten mit Gewebemembran und 25mm Schwingspule sind nun wirklich nicht selten. Mit ausreichend Zeiteinsatz und genauer Kenntniss der Daten wäre es wohl möglich, einen halbwegs passenden Ersatz im Meer der verfügbaren Teile zu finden. Preislich hätte sich das allerdings nicht viel genommen, denn qualitativ gute Hochtöner fangen i.d.R. bei rund 30€/Stck. an. Der Erhalt des baulichen Originalzustandes gab letztlich den Ausschlag zugunsten einer Reparatur.

Leider sind die Grundig-Hochtöner ausgesprochen reparaturunfreundlich gebaut, denn sie sind mit einer zäh-elastischen, wirklich hartnäckigen Verklebung zwischen Magnet und der Montageplatte ausgestattet.

Dieser Kleber geht bis weit unter die Polplatte und macht z.B. eine einfache Kontrolle der Schwingspule auf Schäden gänzlich unmöglich. Im Gegenteil, es ist nicht unwahrscheilich die Spule zu beschädigen, während man an dem verflixten Magnetsystem herumhebelt.

Hier sieht man daß die Diagnose richtig war: Die Isolierung des Kupferdrahtes ist weitgehend geschmolzen und die blanken Drähte bilden einen Kurzschluss. Teilweise sind sie vom Spulenträger gerutscht. Wir haben ein neues Schwingteil mit Gewebemembran aufgebaut und in die Frontplatte integriert.

Der zweite Hochtöner funktionierte zwar noch, war jedoch ebenfalls nicht mehr völlig OK. Sinnvollerweise wurde dieses System auch erneuert, so haben wir wieder ein stimmiges Pärchen.

Der Besitzer ist begeistert vom frischen Klang seiner handwerklich sauber reparierten Boxen.