Es erreichten uns zwei Tieftöner aus SB-440 Boxen, einer davon bereits zerlegt und durch einen Reparaturversuch deutlich gezeichnet. Die Schwingspule war laut Besitzer heruntergerutscht und es wurde der Versuch unternommen sie neu zu wickeln.
Mit gewissen Grundkenntnissen zwar, aber ohne das nötige Fachwissen hatte das nicht funktioniert. Wie so häufig erwies sich der zweite, gute Lautsprecher als wertvolles Muster.
Der Zustand von Sicke, Zentrierung und Spulenträger gab wenig Anlass zur Hoffnung, andererseits waren alle Teile noch vorhanden. Also haben wir es in Angriff genommen.
Zunächst wurde die Schwingspule wieder abgewickelt, der Träger von allen Kleberresten befreit und gerichtet. Ein zum Innendurchmesser des Spulenträgers passender Wickeldorn mußte her, anders geht es nicht. Um dieses Teil zu drehen, muß das Maß bis auf den zehntel Millimeter genau bekannt sein. Das ist aber nicht so leicht zu messen, das Material des Trägers ist sehr dünn und verzieht sich bei der geringsten Belastung.
Der richtige Drahtdurchmesser ergibt sich aus Wickelbreite, Lagenzahl und gewünschtem Ohmwert. Mit diesem Draht haben wir die Spule neu gewickelt. Die Anschlüße konnten auf die noch vorhandenen Drähte der alten Zuführungen gelegt werden.
Nachdem die Spule wieder sauber gewickelt auf dem Träger war, kam tatsächlich erstmals das Gefühl für eine reelle Chance zur Wiederherstellung auf. Aber noch war das Schwingsystem nicht im Korb, noch nicht sicher, ob die Spule frei im Luftspalt laufen würde.
Nun wurde die arg wellig gezogene Zentrierung so gut es ging geglättet, von altem Kleber befreit und für die erneute Verklebung vorbereitet. Nach einigen Trockentests haben wir dann den Schwingeinsatz eingesetzt und das Ganze erst mal zum Aushärten zur Seite gestellt.
Zwei Tage später kam dann die Stunde der Wahrheit, der Tieftöner kam an den Verstärker und mußte die ersten Schwingungen
durchführen. Zur großen Freude tat er das ohne Einschränkungen, auch bei hohen Amplituden. Das System sitzt 100% zentrisch,
der volle Hub kann abgerufen werden.
Es folgten noch einige restliche Arbeiten, dann war der Technics-Bass wieder in einem nach Lage der Dinge einwandfreien
Original-Zustand.
Mit dieser Reparatur haben wir wieder einmal gezeigt, daß vieles möglich ist und kein Lautsprecher aufgegeben werden muß. QED
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